Verwahrlost oder selbstbestimmt?

In der Betreuung von Menschen mit Behinderungen gibt es häufig Konflikte bezüglich der Ordnung und Sauberkeit vor allem in privaten Bereichen. Manchmal können die Betroffenen auch in der Zeitstruktur oder in ihren persönlichen und intimen Beziehungen „keine Ordnung halten“. Es stellen sich Fragen wie: Ist das ein „Messie“, und was tun wir? Wo liegt die Grenze dessen, was ich mir und den anderen zumute? Wen muss ich wie schützen?
Die Selbstbestimmung gehört zum Standard in der Betreuung und Begleitung von Menschen mit Behinderungen. Doch wo hört sie auf? Wie befähige ich die Betroffenen mit den damit verbundenen Freiheiten und Freiräumen umzugehen?
Aus dieser Situation können verschiedene Formen der Verwahrlosung (Ordnung, Sauberkeit, Hygiene, Pünktlichkeit, sexuelle Beziehungen) entstehen, die Ausgangspunkte für weitergehende Konflikte sein können.
Im Seminar geht es aus Sicht der Mitarbeiter in den Einrichtungen und Diensten darum, Menschen mit Behinderungen zu unterstützen, mit ihren Freiheiten und Entscheidungsräumen umzugehen, etwaige Risiken und Gefahren zu erkennen.

Inhalte:

• Das Recht auf Selbstbestimmung
• Pathologisches Horten als psychische Erkrankung
• Verwahrlosung in unterschiedlichen Lebensbereichen und deren Gefahren
• Risikoabschätzung gemeinsam mit den Betroffenen
• Grenzen erkennen und Grenzen setzen im Alltag
• Professionelle Hilfsangebote finden und nutzen
  

Methoden:

• Gruppengespräche
• Theorieinputs
• Methodische Übungen
  

Zielgruppe:
Mitarbeiter aller Bereiche in der Arbeit mit erwachsenen Menschen mit Behinderungen

Referent:
Dr. Reinhard Vorwerg
Dipl.-Psychologe, Psychotherapeut, Supervisor (DGSv)

Ort:
07745 Jena
Rudolstädter Straße 39

Seminargebühr:
225 Euro

Anmeldeschluss:
29.04.2024